roller tuning

roller von alt bis neue ein text die Geschichte

Der vermutlich erste Motorroller deutscher Produktion – damals „Motorläufer“ genannt – wurde 1919 von Krupp in Essen herausgebracht; dieser einsitzige Kleinroller von nur 130 cm Gesamtlänge hatte Vorderradantrieb. 1920 bis 1923 brachte die Firma Viktor Klassen in Niedersedlitz Motorläufer mit 252-cm³-Viertaktmotor und Zweiganggetriebe heraus. Ebenfalls bis 1923 baute die Motorenfabrik Franz Tautz in Leipzig-Gohlis Motorläufer mit DKW-Zweitaktmotor. Im gleichen Zeitraum entstanden drei Modelle bei der Autoflug OHG in Berlin-Johannisthal. „Golem“ nannte DKW sein ab 1921 gefertigtes „Sesselmotorrad“ mit liegendem 122-cm³-Zweitaktmotor, dessen Produktion dann an die Berliner Firma Eichler abgegeben wurde, die sie 1923 einstellte.
Ebenfalls einen Riemenantrieb, aber bereits einen blechverkleideten Motor besaß das 1922 entstandene DKW-Sesselmotorrad „Lomos“ mit 142-cm³-Zweitaktmotor; auch diese Produktion wurde an Eichler abgegeben, sie endete 1924. Beide DKW-Modelle hatten eine Vorderradfederung mit Kurzschwinge.

Erfolgreich gemacht haben den Motorroller vor allem die italienischen Unternehmen Piaggio seit 1948 mit der Vespa und Innocenti mit der Lambretta (seit 1947). Der Legende nach stammt die typische Form des Vorderrades vom Fahrwerk eines ausgedienten Kriegsflugzeuges. Diese Bauweise wurde bis heute von vielen Herstellern übernommen. Einer der ersten deutschen Roller nach dem Krieg (1949) hieß Walba (später FAKA). Der erste Rollerboom war in den Jahren des Wirtschaftswunders. Weitere deutsche Marken waren das Maicomobil, der Heinkel Tourist, die Zündapp Bella, die Dürkopp Diana und die Schwalbe in der DDR. Von 1954 bis 1957 baute DKW den Motorroller DKW Hobby mit stufenlosem Riemengetriebe (System Uher) in einer Auflage von 45.303 Einheiten.

Heute hat der Roller die bis in die 1980er-Jahre übliche motorradähnliche Bauform der 50er nahezu vollständig verdrängt. Die Gründe hierfür sind vor allem

  • Die Hauptzielgruppe, zwischen 16 und 18 Jahre alte Jugendliche, sind empfänglicher für modischere Gestaltung, die die Motorroller gegenüber den Mokicks aufweisen. Zudem sind die wenigen verbliebenen Mokicks klassischer Bauform im Vergleich zu den meisten Rollern relativ teuer.
  • Die Industrie schaffte es Anfang der 1990er, dem Motorroller ein neues Image zu geben. Galt er vorher noch als reines „Frauenfahrzeug“ und wurde von der zahlenmäßig größeren männlichen Kundschaft gemieden, so wird er nun bis heute vor allem als „Scooter“ und „Cityflitzer“ verkauft; die Technik wird im Gegensatz zu den Mokicks nicht mehr in den Vordergrund gestellt, sondern eher hinter Plastikverkleidungen versteckt. Auch das Aufkommen hubraumstarker Roller wie des Honda CN 250 Helix und später des Suzuki Burgman AN 400 trug zur größeren Verbreitung des Motorrollers bei.
   Diese Entwicklung begann praktisch erst mit dem Ende der drei deutschen Motorradhersteller Zündapp, Hercules und Kreidler, die ihr Hauptgeschäft seit Mitte der 1960er-Jahre im Kleinkraftrad-Sektor hatten, Roller aber nur als Randmodelle oder gar nicht (Kreidler) anboten.      
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